Ich wünschte ich hätte diesen Traum von dir gehabt

Ich wünschte ich hätte diesen Traum von dir gehabt, in dem du einfach hereingeschlichen wärst. Deiner Sneaker hättest du dich im Flur entledigt und wärst barfuß an das Bett herangetreten. Erst hättest du mich eine Weile beobachtet, während ich geschlafen hätte. Dabei hättest du auf die Art geschmunzelt, bei der ich mich immer frage was du eigentlich siehst. Aber dieses mal wäre es mir einfach entgangen. Dann hättest du dich ganz vorsichtig unter die Decke zu mir gekuschelt. Dabei wäre ich zwar wach geworden, aber ich hätte dich nicht bemerkt... oder als Traum abgetan. Ganz sicher wärst du dann eingeschlafen und der Takt unserer Atemzüge wäre miteinander verschmolzen.

Wenn ich dann aufgewacht wäre, hätte ich warscheinlich einen Herzinfarkt bekommen. Zumindest hätte es bestimmt eine halbe Minute gedauert, bis ich realisiert hätte, dass du neben mir liegst und echt bist. Eigentlich wärst du an einem weiteren Ende der Welt. Ich hätte meinen Augen nicht getraut und du hättest mich mit deinen angestrahlt und mir bestimmt etwas erklärt von Valentinstag und so. Dann hätten wir uns geküsst, und ich hätte dir noch einen kleinen Kuss hinterher gegeben, fast als würde ich den ersten versiegeln wollen.

Aber das habe ich nicht.

In meinen Träumen wurde ich von Hass verfolgt. Dunkle Wesen schrien mich an, zerrten an mir, kratzten, schabten... wiedernatürlich, irrational, kalt. Ich erwachte und lag still, damit sich mein Herz beruhigen kann. Meine Gedanken drehten sich um Worte... und wie die Vergangenheit gezwungen ist sich zu wiederholen... in Allem, aber vor allem anderen im Schmerz... und ich überzeugte mich... zu atmen.

Und da ist es passiert: 
Ich wünschte ich hätte diesen Traum von dir gehabt.
Gassenpoet